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Benxi Steelworks

Jan Schirling

Bilingual report : English  and  German


Übersichtsplan / Sketch Map


Stahlwerk Benxi , Besuch am 29. Dezember 2001

Der hier beschriebene Besuch fand mit einer vierköpfigen Gruppe statt, begleitet durch einen CITS-Guide. Benutzt wurde ein von CITS organisierter Kleinbus. Wie schon des öfteren bei diesem Reiseservice erlebt, fehlte am Werkstor die Besuchsgenehmigung. Glücklicherweise gab es diese in der Verwaltung. Hinzu kam ein Führer, der einem dem Stahlwerk angeschlossenen und "wirtschaftlich eigenverantwortlichem Reisebüro" (für Schulklassen und Studenten bzw. Ausländer) angehörte. Wir erlebten einen relativ freizügigen Besuch. Eine Ausnahme stellte die Schlackenkippe dar, die angeblich zu gefährlich sein sollte, diese Aussage klang aber eher nach einer Lustlosigkeit des Führers. Die beschriebenen Örtlichkeiten finden sich in der beiliegenden Zeichnung wieder.

Das Stahlwerk Benxi (Benxi Iron & Steel Co., Bengang, BG) wurde 1909 gegründet. Es ist eines der größeren chinesischen Werke mit einer Jahresproduktion von ca. 3 Millionen Tonnen Eisen bzw. Stahl. Hauptprodukte sind Stahlrollen (Coils) und Roheisen für Gießereien. Die Werkseisenbahn kennt alle drei Traktionsarten und besitzt etwa 60 Triebfahrzeuge. Eine Besonderheit ist die Nummerierung der SY-Lokomotiven, die abweichend der sonst ab Hersteller fortlaufenden Beschriftung mit den werkseigenen Betriebsnummern 701 ff erfolgt.

Auf dem Weg vom in der Nähe des Stadtzentrums liegenden Werkstor (nicht das Haupttor) zu den Hochöfen kreuzt die Straße einen Bahnübergang neben einem Rangierbahnhof. Hier stand die Elektrolokomotive 1010 mit einem Güterzug sowie die 1015 solo. Letztere konnte dank der Freundlichkeit des Personals auch besichtigt werden. Das Hochofenwerk besteht aus drei Hochöfen, wovon zwei mit einer in Europa nur noch selten anzutreffenden Kübelbegichtung ausgerüstet sind. Im nördlichen Vorfeld rangierten die SY-Lokomotiven 728, 729 und 736 mit Wagen für Hochofenschlacke. Auf der parallel zum Hochofenwerk liegenden Hochbunkeranlage konnten SY-Maschinen und Elektroloks mit Rohstoffzügen beobachtet werden. Sehr interessant ist die Koksversorgung der ersten beiden Hochöfen. Mit elektrischen Transportwagen werden die mit Koks gefüllten runden Kübel zu den Förderanlagen der Öfen gefahren, um dann genauso wie die Erze aus der Bunkeranlage zur Ofenspitze (Gicht) hochgezogen zu werden. Der rege Verkehr mit diesen Sonderfahrzeugen zeigte die Nummern 1, 2, 3, 4 und 6 sowie den als Reserve abgestellten Wagen 5. Von der Südseite der Hochöfen verläuft eine etwa 1 km lange Bahnstrecke zum ehemaligen Thomasstahlwerk. Dieses macht einen etwas verfallenen Eindruck, wurde jedoch in letzter Zeit auf ein "österreichisches Verfahren" (gemeint ist sicherlich das LD-Verfahren) modernisiert und durch eine gegenüberliegende Stranggießanlage ergänzt. Dessen Versorgung übernehmen offen fahrende Stahlfähren. An die Stranggießanlage schließt direkt ein Warmbandwalzwerk an, welches Blechrollen (Coils) herstellt. Vor dem Stahlwerk begegnete uns als Lz-Fahrt die Lok 704. Auf der rückwärtigen Seite befand sich die an diesem Tag einzige beobachtete Diesellok 508 (Typ DFH 5) mit Kippwagen für Stahlwerksschlacke.

Das nächste Ziel war das Dampflok-Depot, welches im Westen und im Osten von zwei weiteren Rangierbahnhöfen eingeschlossen ist. An einem nahen Bahnübergang kamen die E-Loks 1004 und 1512 jeweils als Lz vorbei, diesen Bereich und die Bahnhöfe befuhren später die 1018 und wiederum die 1004 jeweils mit Güterzügen. Neben den im Einfahrtsbereich des Depots stehenden SY-Loks 718, 720 und 724 befanden sich außerdem die 702, 709, 711, 712 und 726 innerhalb des Depots. Leider wurde unserer Besuch an dieser Stelle von Uniformierten abgebrochen. Im westlich an den Bahnübergang anschließenden Rangierbahnhof begegnete uns noch einmal die SY 736. Hier beginnt auch die Rampe zur Hochbunkeranlage und die Zufahrtsgleise zur Kokerei. Die Dampfspeicherloks waren nach Aussage unseres Begleiters nicht mehr im Einsatz und konnten auch nicht besucht werden, vermutlich war ihr Einsatzgebiet die feuergefährdeten Nebenprodukteanlagen (Teer, Benzol) der Kokerei. Am westlichen Ende des Bahnhofs befindet sich das Elektrolok-Depot. Es war mit den Maschinen EL2 1007, 1010, 1011, 1013 sowie den sechsachsigen EL1 1512, 1514 und 1516 gut belegt, aber auch hier gab es eine Abneigung des Personals gegen den Depotbesuch. Im Rangierbahnhof kam anschließend nochmals die Lok 1018 mit einem Roheisenzug vorbei. Dessen Ziel konnte nicht ausgemacht werden, wahrscheinlich existiert in Benxi noch ein zweites Stahlerzeugungsaggregat oder eine Gießerei als Abnehmer des flüssigen Roheisens. Unweit des Rangierbahnhofs war in einem Nebenbereich noch die anscheinend ausgemusterte Elektrolok 817 abgestellt. Ihrem Aussehen nach könnte es eine ältere japanische Produktion sein. In ihrer Nähe rangierte die SY 719.

Der letzte Teil des Besuchs galt dem südlichen Hochofenvorfeld, Beginn der oben erwähnte Roheisenstrecke. In der örtlichen Lokeinsatzstelle standen die SY-Dampfer 717, 731 (mit Rauchkammerschmuck) und 735. Letztere bespannte kurze Zeit danach einen Roheisenzug. Eine neben dem Depot verlaufenden Strecke benutzte die SY 732 mit einem Erzzug. Vor dem Hochofen rangierten SY 705, SY 710 sowie mit Schlackewagen die SY 725. Außerdem sahen wir noch die Loks 701, 722 und 730. Mit Roheisepfannen-Zügen bzw. als Lz zeigten sich in der Nähe des Stahlwerks die SY 721 und 735. Die hereinbrechende Dunkelheit veranlaßte uns dann zum Verlassen des Werks.


Benxi Steelworks , Visit on Dezember 29th 2001

This visit of a four-person group was accompanied by a CITS-Guide and a mini-bus. Not for the first time, CITS had not arranged a entry permission in advance though we had ordered one. Fortunately we were able to get it at the office in the town. There we got a guide from a travel agency belonging to the steelworks. This agency organizes visits for school children, students and foreigners and works for its own business. We had a relatively free visit on this day. Exception was the slag pit which was claimed to be "too dangerous", but I believe the guide rather was too lazy to go there. You can find the described places in the drawing.

Benxi Steelworks (Benxi Iron & Steel Co., Bengang, BG) was founded in 1909. It is one of China's larger factories with an annual production of nearly 3 million tons of crude steel. Main products are hot rolled steel (coils) and pig iron for foundries. The works railway owns all three kinds of locos, a total of some 60 units. The numbers of the SY-steam locomotives are very special. They no longer have their old producer number and start with the BG-No. 701 now.

The street between the gate near Benxi city (it is not the main gate) and the blast furnaces crosses the railroad next to a yard. On these tracks we saw the electric loco 1010 with a freight train and the single 1015. Its friendly staff invited us to the cab.
There are three blast furnaces, two of them are - very seldom in Europe of our days - charged with buckets. North of the furnaces the SY-locos 728, 729 and 736 shunted carriages with blast furnace slag. Parallel to the blast furnaces the raw materials stock is situated. SY-engines and electrics with iron ore and coke trains charge the materials into the stock. Very interesting is the coke supply of the first two blast furnaces. Transport takes place in electrically powered flat waggons. We saw the units 1, 2, 3, 4 and 6 moving and the No.5 waiting. South of the blast furnaces a 1 km-long railway track goes to the former Thomas steel mill. This is somewhat shabby but it was modernized/rebuilt to an "austrian process" (I think they mean the BOF-process) and is supplemented by a continous caster. Next to the casting machine, which is supplied with liquid steel from the BOF-mill, the hot strip rolling mill produces coils. In front of the steel mill we met the single steam loco 704. Behind we saw the only diesel engine of this day, DFH5 508 with carriages for steel mill slag.

The next destination was the steam locomotive depot which is situated between two further yards each one to the east and the west. Electrics 1004 and 1512 crossed a nearby road, later we saw 1018 and 1004 with their freight trains. In the entry part of the depot we found the SY 718, 720 and 724, in the depot area were 702, 709, 711, 712 and 726. Unfortunately our visit was interrupted by policemen then. Once more we met SY 736 in the western yard. Here the ramp to the raw materials stock and the tracks to the coke factory begin. We couldn't see the fireless locomotives. According to our guide they are no longer in use. I assume that these locos were employed at the by-product facility (tar, benzol) of the coke factory. Next to the western end of the yard there is the electric locomotive depot. The engines EL2 1007, 1010, 1011, 1013 and the 12-wheel EL1 1512, 1514 and 1516 waited there, but staff was not happy about our visit, too. In the yard 1018 hauled an iron train. The destination of it may be another steel mill or a foundry. In a siding next to the western yard we noted disused electric 817. It might be an ancient japanese one. SY 719 shunted there, too.

Finally we visited the south side of the blast furnaces where the liquid iron trains to the steel mill begin. At the steam loco supply SYs 717, 731 (with front decoration) and 735 were waiting. Later, 735 hauled another train with liquid iron. A track on the other side of the depot was used by SY 732 with an iron ore train. 705 and 710 shunted in front of the blast furnaces plus 725 with slag waggons. Moreover we saw engines 701, 722 und 730. Another liquid iron trains was hauled by SY 721 and 735 near the steel mill. Around sunset we left the steelworks.

Lokomotiven gesehen / locos seen 29.12.01

Diesel
DFH 5 B`B` 508
Electric
Gichtkübellok Bo`2`(?) 1, 2, 3, 4, 5, 6
? Bo`Bo` 817 (oou)
EL 1 Bo`Bo`Bo` 1512, 1514, 1516
EL 2 Bo`Bo` 1004, 1007, 1010, 1011, 1013, 1015, 1018
Steam
SY 2-8-2 701, 702 (0161/69), 704, 705 (0223/70), 709, 710 (?/71), 711, 712 (?/72), 717, 718 (0619/73), 719 (0620/73), 720, 721 (?/74), 722 (0772/74), 724 (0817/74), 725, 726 (1075/75), 728 (1077/75), 729 (0403/71), 730 (1548/87), 731 (1549/87), 732, 735, 736 (1142/81)

Jan Schirling, 28.Januar 2002


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